Auswertung – Videokundgebung

Wer eine sehr gute Zusammenfassung der Ereignisse zum Gelöbnix 2012 nachlesen möchte, der schaut sich am besten diesen Artikel an.

Wieder eine open-air-Videokundgebung unter dem Motto: Das Volk lacht das Militär aus“ in Kreuzberg zu veranstalten war eine richtige Entscheidung. Die Präsentation einer angenehmen Mischung aus antimilitaristischer Kritik und spöttisch-ironischen Videos kam bei vielen der rund 200 Zuschauern gut an. Diesmal präsentierten wir auch eigens produzierte Videos.

In dem Video greifen wir das Elend des Soldatischen in der postheroischen Gesellschaft auf. Während Politiker und Militärs verkrampft Anerkennung erheischenwollen, lachen wir sie aus. Das Wehklagen der Politik über die zu geringe Achtung des Soldatischen ist unser Amusement. Da bejammert einer unserer zahlreichen Bundespräsidenten das „freundliche Desinteresse“ am Militär und einer seiner Nachfolger verdächtigt das Volke, es sei zu glückssüchtig und wolle sich nicht fürs Vaterlande opfern. Der Verteidigungsminister legt die Idee eines „Veteranentages“ vor. An dem Gipfel der Huldigung dürfen Gediente umsonst in den Zoo. Da könnten sie von uns aus gleich bleiben. Das offizielle Bundeswehr-Credo „Wir.Fallen.Für.Deutschland“ kennt kein Mensch, und wer´s kennt, schüttelt den Kopf und denkt sich: Sollen sie ruhig, Hauptsache sie bringen vorher nicht andere Leute um. Auch der zweite Teil der Suche nach Anerkennung lohnt sich.

Wer sich weitere Videos der open air-Veranstaltung anschauen möchte, bleibt am besten auf dem youtube-Kanal!

Reihe Antimilitaristische Abende: Veranstaltung zu Opfer, Helden, Mythen

Für praktische Ent-Heroisierung der Bundeswehr! Veranstaltung am 3. Dezember 2010
Ort: Familiengarten, Oranienstraße 34, Berlin-Kreuzberg, 19.30 Uhr

Die Gesellschaft soll heroischer werden: Mit Ehrenmalen, Ehrenkreuzen, politisierten Trauerritualen usw. soll erreicht werden, dass die aus Militärsicht viel zu unheroische Bevölkerung den Tod deutscher Soldaten und die Milliardenkosten für die Kriegseinsätze als notwendig und legitim begreift.
Flyer als pdf
Weiterlesen

(Nicht) Zum Heulen

Ein Jahr „Ehrenmal der Bundeswehr“: Eine Zwischenbilanz. Von Eugen Januschke

Wie zu erwarten war, zeigte das erste Betriebsjahr des neuen Ehrenmals der Bundeswehr, dass es weder von den Medien noch von der Bevölkerung angenommen wird. Man könnte es dabei bewenden lassen, dies festzustellen, wenn sich andererseits nicht einiges getan hätte in der neuen Opferökonomie deutscher Kriegseinsätze während des vergangenen Jahres. Und es ist davor zu warnen, aus der mangelnden Annahme des Ehrenmals auf einen Stillstand in der Entwicklung des Kultes um den toten Bundeswehrsoldaten zu schließen. Weiterlesen

27.04.2010 Bamm.de zensiert

Sie werden dünnhäutiger. So muss man es wohl interpretieren, dass die Berliner Polizei gleich zweimal innerhalb von acht Tagen Geschäfts- bzw. Wohnräume durchsucht, um Verantwortliche von bamm.de zu ermitteln. Anlass: Ein antimilitaristisches Flugblatt.

Na dann Prost!

Dieses Flugblatt ist jetzt auf Druck der Staatsanwaltschaft von dieser Seite genommen.
Dazu unsere Presseerklärung
Der Wortlaut des Offenen Briefes ist von aufmerksamen ZeitgenossInnen auf indymedia dokumentiert worden.
Weiterlesen

Berlin: Razzia gegen AntimilitaristInnen

Verbrecherisch ist der Krieg, nicht der Protest dagegen!

Presseerklärung als pdf

Die Berliner Polizei hat heute Vormittag den Buchladen „Schwarze Risse“ im Mehringhof durchsucht. Die Razzia galt dem Berliner Landesverband der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und dem Büro für antimilitaristische Maßnahmen. Gesucht wurde nach Flugblättern, die unter dem Motto „Feste feiern, wie sie fallen“ zu einem öffentlichen „Schampussaufen“ am Ehrenmal der Bundeswehr aufrufen, sobald der nächste deutsche Soldat „fällt“. Außerdem wollte die Polizei eine verantwortliche Person der Homepage www.bamm.de ermitteln, auf der der fragliche Flyer eingestellt ist. Zu diesem Zweck wurde auch der Computer des Buchladens beschlagnahmt. Weiterlesen

Razzia bei „Schwarze Risse“

  • Heute vormittag haben Polizisten den Berliner Buchladen Schwarze Risse nach Beweismitteln gegen die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen durchsucht.

    Wie zu hören ist, wird vor allem unser Flyer zum „Tag Y“ gesucht, der unter dem Motto „Feste feiern, wie Sie fallen“ dazu einlädt, am Ehrenmal der Bundeswehr Schampus zu saufen, wenn der nächste Bundeswehrsoldat „fällt“.

    Wie wir allerdings schon vor zwei Wochen erklärt haben, ist die Aktion „verlegt“ worden und war von Anfang an als satirische Provokation gemeint.

    Die Polizei ermittelt wegen §§ 130 und 185 StGB (Volksverhetzung und Beleidigung).

    Typisch: Die Soldaten ermorden in Afghanistan ganz praktisch Menschen, und wenn sie dabei mal selbst draufgehen, werden sie von der Politik als Helden gefeiert. Wer sich dagegen hinstellt und die Soldaten öffentlich verachtet, wird zum Straftäter gestempelt. Deutschland im Krieg – AntimilitaristInnen werden kriminalisiert.

    Auch jene, die die neueste DFG-VK-Aktion nicht so gelungen finden, rufen wir zur Solidarität mit dem Buchladen Schwarze Risse und uns auf!

    In Kürze mehr.

  • „Fall“-Sucht am Hindukusch: Komatrinken wegen Bundeswehr?

    „Gute Nachrichten aus Afghanistan“, freut sich der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI),                         * : Der Opfergeist der deutschen Truppen hat nicht nachgelassen. Nicht einmal zwei Wochen nach den jüngsten „Gefallenen“-Meldungen haben wieder vier junge Männer ihr Leben für Profit, Kapital und Staatsräson ausgehaucht. Wehrminister Guttenberg vergießt in diesen Minuten noch seine Krokodilstränen, aber man müsse ja auch mal drauf hinweisen, dass jetzt wieder vier lukrative Arbeitsplätze bei einem der modernsten Dienstleister Deutschlands freigeworden seien, so                         * .

    Doch Freud und Leid liegen nah beieinander: Schampus gibt es im Haus der deutschen Wirtschaft zu Berlin diesmal leider nicht. „Sie verstehen schon: Sparmaßnahmen. Wir können ja nicht jedes Mal, wenn die Proletarier fallen, teuren Champagner opfern“, so eine Sekretärin aus dem Haus der Wirtschaft auf Anfrage des DFG-VK-Landesvorstandes. Ja, wir verstehen das, schließlich müssen wir alle den Gürtel enger schnallen. Deswegen gab es heute Abend nur Prosecco. Das ist unser Notopfer Afghanistan!

    Unser Rat: Wenn das so weitergeht mit der Fallerei beim Bund, könnte sich eine Schampus-Flatrate lohnen. „Komasaufen wegen Bundeswehr“, das wäre doch auch eine schöne Nachricht.
    In diesem Sinne rufen wir allen Soldatinnen und Soldaten zu: Fallt mal schön!
    (Oder desertiert halt, aber das haben wir Euch ja schon oft genug gesagt, und wer nicht hören will, muss fallen.)

    * Heute erreichte uns ein Anruf des BDI-Pressesprechers, der uns bat, die Nennung seines Vereins bzw. seiner Repräsentanten zurückzunehmen. Der BDI habe mit all dem nichts zu tun, die im Brief genannten Äußerungen stammten nicht von ihm.

    Das lässt vermuten, dass sich der BDI erheblichem politischem Druck ausgesetzt sieht. Womöglich haben radikale PazifistInnen mit einem Boykott deutscher Produkte gedroht, wenn der BDI nicht sofort damit aufhöre, solche „menschenverachtenden“ (Quelle: Friedensbewegung) Parolen zu verbreiten. Wir können nur dringend appellieren, den BDI nicht für offenherzige, antimilitaristische Satire verantwortlich zu machen…

    Achtung: Party verlegt! (Info 21.00 Uhr)

    Das für heute angekündigte Schampussaufen ist verlegt worden und findet jetzt im Haus der deutschen Wirtschaft statt! Spitzenvertreter des Bundes der Deutschen Industrie haben uns darum gebeten, auf unsere Aktion zu verzichten, da es ja eigentlich die deutsche Wirtschaft sei, die am heutigen Tag am meisten Grund zum Feiern hat.

    Na dann Prost!

    Foto als Pressedownload

    Wir dokumentieren das Schreiben:

    „Sie müssen fallen, damit wir prosperieren können!“

    Sehr geehrte Damen und Herren der DFG-VK,

    unter dem obigen Motto werden Vertreter der wichtigsten deutschen Wirtschaftszweige aus Anlass der heute vermeldeten Gefallenentode das Glas erheben.

    Die führenden Leistungsträger unseres Staates geben dabei ihrer Freude darüber Ausdruck, dass es immer noch genügend junge Männer und Frauen aus bildungsfernen Schichten gibt, die bereit sind, für unsere Interessen ihr Leben zu opfern. Unser Präsident                         * wird in seinem Trinkspruch seine herzlichsten Glückwünsche an die deutsche Jugend richten. Vor allem jene jungen Frauen und Männer, die von der deutschen Wirtschaft freigestellt wurden, sollen auch in Zukunft nicht nachlassen, ihre Fähigkeiten der Bundeswehr anzubieten.

    Unter Einsatz aller ihrer Ressourcen haben es die führenden Unternehmerkreise dieser Republik und die von ihnen angestellten Regierungsvertreter geschafft, Kriege wieder zum akzeptierten Mittel deutscher Politik zu machen. Unserer unermüdlichen Überzeugungsarbeit ist es zu verdanken, dass die Verteidigung der für uns freien Handelswege und unser Zugriff auf Ressourcen in aller Welt zur Aufgabe deutscher Soldaten erklärt und im Weißbuch der Bundeswehr niedergelegt wurden. Zu unseren größten Erfolgen gehört es, dass gerade in Zeiten der Krise nicht am Militär gespart wird, sondern weiterhin kraftvolle Investitionen für die dringend notwendigen Rüstungsmaßnahmen getätigt werden.

    Damit dies alles so bleibt, ist es unbedingt erforderlich, auch weiterhin junge Frauen und Männer aus den unteren Schichten unseres Volkes vom Dienst fürs Vaterland zu überzeugen. Aus diesem Grund bitten wir Sie, von der von Ihnen geplanten Aktion „Schampussaufen“ Abstand zu nehmen und uns das Recht des ersten Umtrunks zu überlassen.

    Mit freundlichen Grüßen

                            *

    Vorsitzender des Vorstands

    * Heute (21.04.10) erreichte uns ein Anruf des BDI-Pressesprechers, der uns bat, die Nennung seines Vereins bzw. seiner Repräsentanten zurückzunehmen. Der BDI habe mit all dem nichts zu tun, die im Brief genannten Äußerungen stammten nicht von ihm.

    Das lässt vermuten, dass sich der BDI erheblichem politischem Druck ausgesetzt sieht. Womöglich haben radikale PazifistInnen mit einem Boykott deutscher Produkte gedroht, wenn der BDI nicht sofort damit aufhöre, solche „menschenverachtenden“ (Quelle: Friedensbewegung) Parolen zu verbreiten. Wir können nur dringend appellieren, den BDI nicht für offenherzige, antimilitaristische Satire verantwortlich zu machen…

    Weiterlesen